Im hohen Alter noch einmal umziehen und sich vom liebgewonnenen Eigenheim trennen – kann das gut gehen? Natürlich! Wir haben fünf Tipps, wie Abschied und Neuanfang auch im Alter bestens gelingen.

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, sagt der Volksmund. Trotzdem kann ein Umzug im Alter viele Vorteile mit sich bringen, manchmal wird er aufgrund altersbedingter Einschränkungen auch schlicht notwendig. Doch wenn Sie die Sache richtig angehen, wird aus dem „Ich muss“ ganz schnell ein „Ich freu mich darauf“. In unserer langjährigen Tätigkeit als Makler haben wir bereits viele ältere Menschen auf dem Weg vom zur Last gewordenen Eigenheim in ein optimales neues Zuhause begleitet und wissen aus Erfahrung, worauf es dabei besonders ankommt.

Tipp 1: Frühzeitig mit der Zukunftsplanung befassen

Wer mit Entscheidungen so lange wartet, bis die Stufen im Eigenheim zum Problem geworden sind und das große Haus im Alltag immer mehr überfordert, der macht es sich unnötig schwer. Je länger man es hinausschiebt, umso negativer und belastender wird die Sache. Besser ist es, sich schon frühzeitig damit zu befassen, wie man im Alter wohnen möchte. Dann kann man sich ohne Druck über mögliche Optionen informieren, sich inspirieren lassen und Spaß daran haben, über die eigenen Wünsche und Wohnträume nachzudenken. Die beste Zeit dafür ist aus unserer Erfahrung als Makler ein Alter zwischen 60 und 70 Jahren – also rund um den Renteneintritt.

Tipp 2: „Verkleinerung“ als Bereicherung begreifen

Sich im Alter beim Wohnen zu verkleinern, ist nur auf den ersten Blick etwas Negatives. Schaut man genau hin, eröffnen sich für das künftige Leben große Potentiale und Vorteile. Die tägliche Arbeit im Haushalt wird um ein Vielfaches einfacher, wenn zum Beispiel deutlich weniger Fläche zu putzen ist und man sich zudem keine Sorgen mehr über Dach, Heizungsanlage oder Bewirtschaftung des großen Grundstücks machen muss. Das Wichtigste aber: Ein neues Zuhause in guter Lage sorgt für kurze Wege – zum Einkaufen, zum Arzt, zum Friseur, zu Bus und Bahn. So bleibt man im Alter unabhängig und hat alles Wichtige in der Nähe, was bei Eigenheimen nur selten der Fall ist. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor: Je mehr freundliche Menschen man im Haus um sich hat, umso weniger einsam fühlt man sich im Alter. Ein Wohnhaus mit netten Nachbarn zum Plauschen, gegenseitiger Hilfe, gemeinsamen Aktivitäten und häufigem Besuch ist im Alter Gold wert.

Tipp 3: Gut ankommen beginnt beim richtigen Abschiednehmen

Entrümpeln hilft Haus und Seele, wenn man sich Zeit dafür nimmt und bewusst entscheidet, wovon man sich trennt und welche Gegenstände mit ins neue Zuhause gehen sollen. Vor allem Bilder von der Familie und liebgewonnene Einrichtungsgegenstände tragen dazu bei, die neue Wohnung zum neuen Lieblingsort werden zu lassen. Was aussortiert wird, sollte nicht lieblos als Sperrmüll gesehen werden. Lässt sich etwas weiterverschenken oder für einen guten Zweck spenden, fällt der Abschied leichter. Zudem wird es einfacher, sich von Dingen zu trennen, wenn man sich an den Erinnerungen freut, die sich damit verbinden und dauerhaft bleiben. Auch dafür sollte man sich Zeit nehmen, vielleicht gemeinsam mit einem lieben Menschen aus dem persönlichen Umfeld. Der wichtigste Punkt aber: Entscheiden Sie selbst, wovon Sie sich trennen möchten und wovon nicht. Überlassen Sie dies nicht allein den Angehörigen, auch wenn diese es gut meinen und Ihnen Arbeit abnehmen möchten. Nur Sie selbst wissen, was welchen emotionalen Wert für Sie hat. Der materielle Wert ist dabei oft zweitrangig.

Tipp 4: Das neue Zuhause schon vorab kennenlernen

Je intensiver Sie sich schon vor dem Umzug mit dem neuen Zuhause beschäftigen, umso besser. Erkunden Sie schon vorab die Umgebung, planen Sie in Gedanken bereits tägliche Routinen im neuen Umfeld, knüpfen Sie erste Kontakte. Das gibt Sicherheit und schafft frühzeitig eine enge Bindung zur neuen Heimat. Wichtig auch: Beziehen Sie das Wohnumfeld immer mit in Ihre Entscheidung für ein neues Zuhause ein. Wohlfühlen beginnt nicht erst an der Wohnungstür. Gerade im Alter ist ein optimales Wohnumfeld mit viel Grün (aber ohne Gartenarbeit!), kurzen Wegen und ansprechendem Ambiente ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Tipp 5: Einzugsfeier nicht vergessen

Nach dem Umzug beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Diesen Schritt sollten Sie unbedingt gemeinsam mit Freunden und Verwandten begehen. Ein gemeinsames Essen oder eine kleine abendliche Feier sind perfekt. Und ganz nebenbei kennen dann die Menschen, die Ihnen wichtig sind, auch gleich Ihre neue Adresse und wissen, dass sie als Gäste immer gern gesehen sind in der neuen Wohnung.

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